Twist


Kultur (D 2025)
Frauen wird die Emotion der Wut gesellschaftlich oft nicht zugestanden. Wer laut wird, aneckt oder sich wehrt, wird schnell als zickig oder zu emotional abgestempelt. Dabei gibt es viele Gründe für Frauen, um wütend zu sein: strukturelle Ungleichheit, Gewalt, Ohnmacht, Rassismus, Patriarchat. "Twist" trifft Frauen, die nicht still bleiben – und ihre Wut als Motor für Kunst, Protest und Veränderung nutzen. Die ukrainische Aktivistin Inna Shevchenko, bekannt als Gesicht der Gruppe FEMEN, lebt seit über zehn Jahren im Exil in Paris. Unter Einsatz ihres Lebens setzt sie sich für Frauenrechte und Meinungsfreiheit ein und nimmt dabei in Kauf, geächtet und verfolgt zu werden. In ihrem neuen Buch gibt sie ukrainischen Frauen eine Stimme. Tara-Louise Wittwer, Berliner Autorin und Webvideo-Produzentin, begegnet männlichem Chauvinismus mit scharfem Humor. Auf der Plattform TikTok folgen ihr Hunderttausende und reagieren auf das, "wastarasagt". Wer wütend ist, macht sich angreifbar. Das weiß auch die Berliner FLINTA-Graffiti-Crew PMS Ultras. Sie positionieren sich mit ihren Sprühdosen ungefragt im Berliner Stadtbild und setzen sich politisch für Minderheiten ein, kämpfen an gegen das Patriarchat und rechte Parolen. Die deutsch-senegalesische Künstlerin Joséphine Sagna begegnet dem "Angry Black Woman"-Stereotyp mit farbgewaltigen, expressiven Werken. Mit ihrer Kunst macht sie auf alltäglichen Rassismus und Vorurteile aufmerksam. Finna kommt aus Hamburg, ist Rapperin, Sängerin und Teil des feministischen Hip-Hop-Kollektivs Fe*Male Treasure. Als "fette queere translesbische Mutter", wie sie sich selbst beschreibt, hat sie genügend Wut im Bauch, um ihre politischen Texte in die Öffentlichkeit zu schreien.