Literaturclub

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DRS
Fr, 25.04.2025 | 02:30 - 03:45

Literatur (CH 2025)

"I would prefer not to" oder "Ich möchte lieber nicht": Mit diesem Satz hat sich ein Büroangestellter namens Bartleby in der Literaturgeschichte verewigt. Mit seiner Neinsager-Geschichte "Bartleby, der Schreiber" hat der US-amerikanische Romancier Herman Melville neben "Moby Dick" einen zweiten Klassiker erschaffen. Angesichts der heutigen Suche nach Work-Life-Balance und Resilienz scheint dieser höchst aktuell. Chimamanda Ngozi Adichie ist ein Weltstar der Literatur. Ihr Roman "Americanah" über eine Frau, die in mehreren Kulturen gleichzeitig lebt, war ein internationaler Erfolg. Nun ist ihr lang erwarteter zweiter Roman "Dream Count" erschienen. Aus der Perspektive von vier Frauen um die 40 schreibt sie über Freundschaft, Selbstbestimmung und Afrika-Klischees. Mit 70 Jahren hat die Psychologin Helene Bracht ihr literarisches Debüt veröffentlicht. Fast ein ganzes Leben hat sie gebraucht, um sich dem Trauma ihrer Kindheit anzunähern: Im Memoir "Das Lieben danach" erzählt sie, wie sie von ihrem Nachhilfelehrer sexuell missbraucht wurde. Helene Bracht beschreibt offen und ungeschönt, welche Spuren dies in ihrem Liebesleben und ihrer Körperlichkeit hinterlassen hat. Die US-amerikanische Autorin Rachel Kushner hat mit "See der Schöpfung" einen Spionageroman mit philosophischem Tiefgang geschrieben. Eine Agentin hat den Auftrag, sich in eine Gemeinschaft von radikalen Umweltaktivisten einzuschleusen. Packend und intellektuell herausfordernd umkreist sie relevante Themen wie den Kampf um Wasserressourcen und Kapitalismuskritik. Die Bücher der Sendung sind: – Herman Melville: "Bartleby, der Schreiber" (Kampa); – Chimamanda Ngozi Adichie: "Dream Count" (S. Fischer); – Helene Bracht: "Das Lieben danach" (Hanser); und – Rachel Kushner: "See der Schöpfung" (Rowohlt). Gast der Sendung ist die Psychotherapeutin und Podcasterin Felizitas Ambauen.

Thema
  • Neinsagen mit "Bartleby".
  • "Bartleby, der Schreiber" von Herman Melville.
  • "Dream Count" von Chimamanda Ngozi Adichie.
  • "Das Lieben danach" von Helene Bracht.
  • "See der Schöpfung" von Rachel Kushne.
Gast