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... durch die Woche

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3SA
Sa, 29.11.2025 | 13:20 - 14:05

Vermischtes (D 2025)

Schnapsidee? Wie die EU bayerische Spirituosen "schützt": Es wirkte wie ein Geschenk für bayerische Spirituosenhersteller: Marken wie "Enzian" oder "Blutwurz" sollten per EU-Verordnung geschützt werden – quasi auf einer Stufe mit Champagner, der nur aus der Champagne kommen darf! Auch die Staatsregierung rühmte sich: Bayern habe nun die meisten regional geschützten Marken. Doch das vermeintliche Geschenk entpuppt sich als Klotz am Bein: Zutaten sollen aus Bayern stammen, obwohl es sie hier gar nicht gibt. Und die Zertifizierung kostet viel Geld. Dabei wäre der Schutz kaum nötig gewesen: auf die Idee, "Blutwurz" oder "Enzian" zu produzieren, ist außerhalb Bayerns ohnehin noch niemand gekommen. / Wichtel im Advent: Trend zwischen Kreativität und Kommerz: In bayerischen Familien ziehen derzeit landauf, landab Wichtel ein. Dabei wird eine kleine Tür aufgestellt, der "Wichtel" schreibt bis Weihnachten Briefe oder spielt Streiche. Der neue Brauch wird immer beliebter – kein Wunder in einer Zeit, in der kirchliche Traditionen an Bedeutung verlieren. Und es ist ja auch schön: unkommerziell, fantasievoll, ganz ohne Konsum. Oder? Natürlich nicht, denn rund um das Wichtel-Wesen entsteht gerade ein Markt von Wichtel-Schuhen bis Wichtel-Waschmaschinen, der den Kommerz in der Vorweihnachtszeit in neue Höhen treibt. / Keine Schule für Isabella: Familie bestraft, weil Inklusion scheitert: Isabella ist 10 Jahre alt und wäre jetzt eigentlich im Gymnasium. Dafür hat sie hart gekämpft, ohne reguläre Beschulung. Denn Isabella muss wegen einer seltenen Erkrankung dauerhaft künstlich beatmet werden und kann nur zur Schule gehen, wenn die Familie eine medizinische Schulbegleitung findet. Daran scheitert es bisher, wie bei hunderten Familien in Bayern. Jetzt hat die Familie einen Bußgeldbescheid erhalten: 500 Euro, weil sie angeblich die Schulpflicht verletzt. Müssen Isabella und ihre Familie dafür bezahlen, dass der Staat bei der Inklusion versagt? / Ich glaub mein Zug pfeift: Signale machen Ebenhofen verrückt: In Ebenhofen im Allgäu pfeift es neuerdings. 140 Mal am Tag, immer wenn sich ein Zug dem Bahnübergang nähert. Denn die Bahn hat gemessen: hier fahren pro Tag mehr als 100 Fahrzeuge über die Gleise, und somit sehen die Richtlinien der Bahn das Signal verpflichtend vor: Die Ebenhofener wundern sich: Die Straße ist nur für den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr freigegeben, woher sollen 100 Autos am Tag kommen? Doch neu zählen will die Bahn nicht. / Pflegekraft als Putz-Personal? "Pflegebudget" schafft Fehlanreize: Eigentlich sollte das "Pflegebudget" die Patientenversorgung verbessern: Pflege wird von den Krankenkassen bezahlt und ist keine Kalkulations- oder Gewinnmasse der Krankenhäuser mehr. Doch Pflegende aus Bayern berichten quer: Sie müssen und Arbeiten übernehmen, die früher Reinigungspersonal erledigte. Für Kliniken entsteht offenbar ein Anreiz, den nun kostenneutralen Pflegern Aufgaben zu übertragen, um Kosten zu sparen. quer über Fehlanreize eines gut gemeinten Gesetzes

Thema
  • Schnapsidee? Wie die EU bayerische Spirituosen "schützt".
  • Wichtel im Advent: Trend zwischen Kreativität und Kommerz.
  • Keine Schule für Isabella: Familie bestraft, weil Inklusion scheitert.
  • Ich glaub mein Zug pfeift: Signale machen Ebenhofen verrückt.
  • Pflegekraft als Putz-Personal? "Pflegebudget" schafft Fehlanreize.
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