Kehrseite – Abseits des Erfolgs

Stefan und Céline Küng – Wie weiter nach einer Fehlgeburt?

Kehrseite – Abseits des Erfolgs
CH4
Mo, 29.12.2025 | 05:50 - 06:15

Gesellschaft (CH 2025)

"Wir hatten eine Routineuntersuchung vereinbart und es gab keinerlei Anzeichen, dass etwas nicht stimmen würde", erzählt Céline Küng, die Ehefrau von Radprofi Stefan. Anfang 2024 waren die beiden bereits stolze Eltern eines kleinen Jungen, als sie diesen Termin gemeinsam wahrnahmen. Céline befand sich mitten in ihrer zweiten Schwangerschaft. "Ich war da schon in der 17. oder 18. Woche", sagt sie. Was das Ehepaar nicht ahnte: Auf die Routineuntersuchung folgte eine Hiobsbotschaft. "Schon aufgrund des Gesichtsausdrucks der Frauenärztin war klar, dass etwas nicht stimmte", erinnert sich Stefan Küng. Sie könne kein Fruchtwasser feststellen, eröffnete die Ärztin dem Paar. Deshalb schickte sie die Küngs ins Spital. "Unter der Diagnose konnten wir uns zu Beginn nichts vorstellen", sagt Stefan Küng. Was er und seine Frau erst später erfuhren: "Das Verdikt war zu diesem Zeitpunkt schon relativ klar: Unser Kind würde nicht lebensfähig sein." "Plötzlich dreht sich die Welt um 180 Grad und nichts ist mehr so, wie es zuvor war", sagt Céline Küng. Kein Zwischenbericht, keine Vorfreude, nur ein Schicksalsschlag, der vieles auslöste: Unglaube, Verzweiflung, Trauer. "Es zieht dir den Boden unter den Füssen weg", sagt Stefan Küng. Seine Ehefrau spricht von einem Schockgefühl und von einer grossen Leere, die die Fehlgeburt ausgelöst habe. "Aber ich habe mich nie gefragt, wieso uns das passiert ist oder ob wir etwas falsch gemacht haben. Auch weil uns die Ärzteschaft unmittelbar danach versichert hat, dass es sich leider um eine Laune der Natur handelt."