Todesmelodie
Western (I,E 1971)
Der mexikanische Bandit Juan (Rod Steiger), Vater von sechs Bastarden mit verschiedenen Müttern, hat viel Ärger und wenig Geld. Er träumt davon, die Bank in Mesa Verde auszurauben, an der einst sein Vater gescheitert ist. Deshalb hat Juan wenig Verständnis, als der irische Anarchist und Sprengstoffexperte Sean (James Coburn) ihn für die mexikanische Revolution anwerben will. Stattdessen wünscht er Seans Unterstützung bei seinem Bankraub. Der Überfall gelingt, aber die Schatzkammer ist nicht voller Gold, sondern ein Kerker für politische Gefangene. Juan, materiell schwer enttäuscht, sieht sich unversehens als Revolutionsheld gefeiert. Aber Juan hält wenig von politischen und nationalen Idealen; er sorgt weiterhin für das Wohl seines Clans. Allmählich aber wird sein Banditenunwesen von der Obrigkeit als politischer Terror eingestuft, und Regierungstruppen üben grausame Rache an seiner Familie. Als Sean ihn nun wieder vor die Wahl zwischen Reichtum und Rache stellt, schlägt sich der verbitterte Juan auf die Seite der Revolution. Allerdings entsprechen die lärmigen Methoden des explosiven irisch-mexikanischen Gespanns nicht ganz den Vorstellungen der Ideologen. Eigentlich sollte der zweite Teil von Sergio Leones Amerika-Trilogie "C'era una volta la rivoluzione" heissen. Aber Leones Bild der mexikanischen Revolution als Chaos entsprach weder dem romantischen Hollywood-Schema noch dem Gusto der Linksintellektuellen in der Cinecittà; dazu mokierte sich Leone erst noch über die erstarrenden Konventionen des Spaghetti-Westerns. So wurde der Film von Leones Partnern mit dem warnenden Titel "Giù la testa" – "Zieh den Kopf ein" versehen. Tatsächlich wendet sich Leones aus der Dollartrilogie bekannter Zynismus hier nicht nur gegen die Machtstrukturen und Werte des Kapitalismus, sondern auch gegen den blinden und weltfremden Glauben an revolutionäre Ideen.
- James Coburn (John-Sean Mallory)
- Rod Steiger (Juan Miranda)
- Romolo Valli (Dr. Villega)
- Maria Monti (Adelita)
- Rik Battaglia (Sanderna)
- Antoine Saint-John (Col. Günther Reza)
- Franco Graziosi (Gouverneur Don Jaime)
- John Frederick (Der Amerikaner)
- Goffredo Pistoni (Nino)
- Roy Bosier (Grundbesitzer)
- Jean Rougeul (Priester)
- Memè Perlini (Peon)
- Corrado Solari (Sebastian)
- Giulio Battiferri (Miguel)
- David Warbeck (Seans Freund)
- Poldo Bendandi (Revolutionär)
- Michael Harvey (Yankee)
- Biagio La Rocca (Benito)
- Furio Meniconi (Revolutionär)
- Nazzareno Natale (Eisenbahn-Mechaniker)
- Vincenzo Norvese (Pancho)
- Stefano Oppedisano (Revolutionär)
- Renato Pontecchi (Pepe)
- Sergio Leone (story)
- Sergio Donati (screenplay)
- Luciano Vincenzoni (screenplay)
- Sergio Leone
- Tony Brandt (assistant director)
- Alberto De Martino (second unit director)
- FSK 16