Leopard, Seebär & Co.
Ungeliebter Helfer

Tiere (D 2018)
Seit über 25 Jahren arbeitet Dr. Michael Flügger als Tierarzt im Tierpark Hagenbeck. Kein Tag ist für ihn und auch für seine Kollegin Tierärztin Dr. Adriane Prahl wie der andere. Auf seinem Tagesplan stehen diesmal unter anderem Visiten bei den Walrossen, den Onagern, den Orang-Utans an. Bei seinen Patienten ist der Tierarzt nicht gern gesehen, denn die Tiere ahnen schon, dass wieder gespritzt, gesalbt oder operiert wird. Sie nehmen Reißaus. Michael Flügger nimmt es gelassen. Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) zur Erhaltung bedrohter Tierarten, ist er zusätzlich als Zuchtkoordinator für die Nordchinesischen Leoparden europaweit zuständig. Der Tierpark Hagenbeck hat aus seiner Sicht eine ganz wichtige Aufgabe: Er kann den Menschen besonders deutlich machen, dass Tierwelt und Natur schützenswert sind. Dirk Stutzki ist in Sorge und zieht Dr. Michael Flügger zu Rate: Die Walrosse Raisa und Dyna haben Hautprobleme. Dyna hat auffälligen, roten Ausschlag an einer Flosse. Ganz anders sehen die Pusteln von Raisa aus. Sie hat dicke Quaddeln und Schürfwunden an Bauch und Rücken. Der Tierarzt hat bereits eine Vermutung. Schweren Herzens muss Tierpfleger Thomas Günther seinen Lieblings-Tapir Carmina von ihrem Sohn Junto und ihrem Partner Xingo separieren. Carmina leidet an einer Hufkrankheit und braucht daher Ruhe und eine spezielle Behandlung. Mithilfe eines Futtereimers hat Thomas das Tapirweibchen am Vortag schon mal mit der Umzugskiste vertraut gemacht. Er hofft nun, dass sie sich auch nun freiwillig in ihre Transportbox begibt. Viele Helfer stehen für einen stressfreien Umzug in die Quarantänehalle bereit. Carminas neue Unterkunft befindet sich gleich neben der Tierarztpraxis. Dr. Michael Flügger und Dr. Adriane Prahl werden Carminas entzündete Hufe täglich behandeln. Das Humboldt-Pinguinküken ist ein Einzelkind und bekommt hinter den Kulissen in seinem Extragehege von den Pflegern das Fischfressen beigebracht. So kann es sich später in der Gruppe bei der Fütterung behaupten und sich auch Fisch schnappen. In der Nähe seiner Eltern würde es weiterhin mit Fischbrei "verhätschelt". Tierpfleger Sebastian Behrens hat zwar einen strammen Zeitplan, nimmt sich aber alle Zeit der Welt, um dem Kleinen mit viel Geduld ganze Sprotten schmackhaft zu machen. Tony Kershaw schaut bei Florian Ploetz im Tropen-Aquarium vorbei und zeigt ihm Fotos von einer Bambusschaukel, die die Wiener Kollegen im Tiergarten Schönbrunn für ihre Pfleglinge gebaut haben. Für die Mandrills, die Tony betreut, ist das nichts, die würden das Spielzeug in wenigen Sekunden auseinandernehmen. Aber für die Kattas könnte es passen. Florian Ploetz, der immer auf der Suche nach neuen Beschäftigungsideen ist, nimmt den Bau der Schaukel in Angriff. Den größten und schönsten Bambus findet er im Elefantengehege. Volker Friedrich hat gute Nachrichten von Dr. Flügger erhalten: Für Leopardin Mor soll ein neuer Zuchtpartner aus dem Tierpark Cottbus abgeholt werden. Obwohl Volker eigentlich einen freien Tag hat, begibt sich unverzüglich in den Park, um eigenhändig mit Kevin Surmilo die letzten Vorbereitungen für die Ankunft der Raubkatze zu treffen. Die beiden hoffen inständig, dass Mor mit dem neuen Leopardenkater bald Nachwuchs bekommt. Jeder hier neugeborene Tiger ist wichtig für den Arterhalt. Drei Jahre Ausbildungszeit sind um. Laura Pinero darf sich nun Tierpflegerin nennen. Das heißt: Ab jetzt hat sie die volle Verantwortung für das Revier und die Tiere. Laura ist Hamburgerin und schon mit Tieren aufgewachsen. Ein Schulpraktikum im Tierpark Hagenbeck hat sie in dem Entschluss bestärkt, Tierpflegerin zu werden. Bei der Fütterung der Saki-Äffchen blickt sie noch einmal zurück. Spannend wird es hinter den Kulissen im Tropen-Aquarium. Dr. Guido Westhoff hat ein Paket bekommen. Darin ist eine wunderschöne männliche Gabenviper aus dem Zoo in Zagreb. Gabunvipern sind hoch giftige, gut getarnt am Waldboden lebende Schlangen aus Zentralafrika. Nicht viele Kollegen können Dr. Guido Westhoffs Leidenschaft für giftige Schlangen nachvollziehen. Aber sie freuen sich dennoch mit ihm, wenn es Nachwuchs oder einen Neuzugang gibt. Gemeinsam mit Heidi Rohr packt er die Schlange aus. Das hat auch sicherheitstechnische Gründe: Eine zweite Person muss anwesend sein, um nach einem Giftschlangenbiss einen Notruf absetzen zu können. Zum Glück sind Gabunvipern zwar hoch giftig, aber selten aggressiv.