Österreichs Weg in die Kanzlerdiktatur
Geschichte (A 2023)
Sie beginnt als Demokratie und endet in einer Diktatur: Die Erste Republik Österreich hält sich lediglich 15 Jahre und ist geprägt von tiefen Konflikten zwischen ungleichen politischen Lagern. Die Dokumentation zeigt die Konfliktlinien zwischen den beiden staatstragenden Parteien auf – den Christlichsozialen und den Sozialdemokraten. Diese führen zu einer zunehmenden Radikalisierung und zur Gründung von paramilitärischen Einheiten. Eine erste Eskalation der Gewalt findet im Zug des "Schattendorfer Urteils" statt – infolgedessen kommt es am 15. Juli 1927 zum Brand des Justizpalastes. 89 Menschen werden bei den damit einhergehenden Tumulten getötet. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sind die Fronten zwischen den Großparteien endgültig verhärtet. 1933 schließlich nutzt der christlich-soziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß eine Geschäftsordnungskrise des Parlaments für einen Staatsstreich und regiert fortan diktatorisch. Im Februar 1934 gipfelt die Eskalation in einem blutigen Bürgerkrieg mit Hunderten Toten und Verletzten. Mit der Verfassung vom 1. Mai 1934 wird der faschistische Ständestaat festgeschrieben – die parlamentarische Demokratie ist nun endgültig zu einer Diktatur verkommen. Mithilfe von seltenem Archivmaterial dokumentiert der Filmemacher Christian Hager die Hintergründe dieser verhängnisvollen Entwicklung.