Die Geschichte der Fantasy
Kultur (D 2018)
Unglaublich: Acht der zehn erfolgreichsten Spielfilme aller Zeiten handeln vom Fantastischen. Der Filmpionier George Méliès bringt als Erster fantastische Geschichten auf die Leinwand. Und geht damit pleite. In den 1950ern werden Fantasyromane als Trivialliteratur für Kinder und Träumer abgetan. Und in den 1980ern fristen Rollenspieler, die sich auf deutschen Schulhöfen gebannt über "Das Schwarze Auge" beugen, meist ein Dasein im Abseits. Doch bald wird aus der Nischen-Industrie für B-Movies und Jugendliteratur innerhalb weniger Jahre ein milliardenschweres Geschäft. Das Fantasy-Epos "Game of Thrones" zum Beispiel ist die teuerste Serie aller Zeiten. Wo liegen die Ursprünge der Fantasy? Und was fasziniert uns daran so sehr? Der erste Teil der Dokumentationsreihe "Die Geschichte der Fantasy" untersucht den Helden und wie sich sein Bild im Laufe der Zeit verändert. Steht die Heldenfigur auch für die Gesellschaft, in der wir leben? Die archetypischen Fantasy-Charaktere durchleben oft dieselbe Reise. Heldengeschichten aus aller Welt folgen mehr oder weniger dem gleichen Erzählmuster. Doch gibt es auch den Gegenentwurf: Die Regisseurin Vicky Jenson hat zusammen mit Andrew Adamson den wohl liebenswertesten Antihelden für die Leinwand adaptiert. Der einzelgängerische Oger Shrek ist all das, was ein klassischer Fantasy-Held nicht ist. Die Welt von "Shrek" ist der düstere Gegenentwurf zu den zuckersüßen Märchenfilmen à la Disney – ein Königreich voller Selbstreflexion und Sarkasmus.