Westart
Kultur (D 2024)
Finsternis und Licht: "Schacht" im Apollo Theater Siegen Ein Theater ohne eigenes Ensemble, aber mit einem umfangreichen, hochkarätigen Programm aus Schauspiel, Musiktheater, Konzerten und Tanz – das ist das 2007 eröffnete Apollo Theater in Siegen. Gerade wird für den Zweiteiler "Schacht" geprobt, ein Projekt im Rahmen der Feiern zum 900. Geburtstag der Stadt Siegen. Die Gemeinschaftsproduktion von Apollo Theater und Bruchwerk Theater führt zurück in die Geschichte des Erzabbaus, der das Siegerland 2500 Jahre geprägt hat und 1965 mit der Schließung der Grube Füsseberg zu Ende ging. Was macht ein Leben voller Arbeit aus? Schenkt sie unserem Dasein Sinn, Wohlstand und Freiheit? Oder fesselt sie uns, raubt uns Energie und Gesundheit? Gibt es einen Mittelweg zwischen Fleiß und Faulheit? Und wie könnten alternative Arbeitsmodelle aussehen? Die Premiere des ersten Teils unter dem Titel "Schacht: Licht (Der Berg)", bei der auch der Berg selbst zu Wort kommt, ist am 15. November im Apollo Theater. Der zweite Teil unter dem Titel "Schacht: Finsternis (Die Zwerge)" folgt am 16. November im Bruchwerk Theater. Westart-Moderatorin Mona Ameziane spricht mit dem Intendanten Markus Steinwender und trifft bei den Proben zu "Schacht" den Regisseur Milan Pešl. Kitsch oder Kunst: Warum wir über Geschmack streiten Über Geschmack lässt sich nicht streiten? Ganz im Gegenteil. Wenn es um die Bewertung von Film und Musik, von Literatur und Kunst geht, fliegen schon mal die Fetzen. Warum das so ist, darüber hat der Siegener Literaturwissenschaftler und Kulturjournalist Johannes Franzen ein Buch geschrieben. Er fragt, wieso Konflikte über Kunst und Kanon so schnell eskalieren, erzählt von spektakulären Kontroversen und denkt darüber nach, wie der Streit über den guten Geschmack produktiv werden kann. Sein Buch "Wut und Wertung" ist im S. Fischer Verlag erschienen. Spurlos verschwunden: der Film "Johatsu" über ein japanisches Phänomen In Japan tauchen jährlich etwa 100.000 Personen auf mysteriöse Art und Weise unter. Manche wollen sich aus einer unglücklichen Beziehung befreien, haben Schulden oder halten dem gesellschaftlichen Druck nicht stand. Andere fliehen vor der japanischen Mafia. Oft lassen sie sich von sogenannten "Nachtfluchtunternehmen" unterstützen, die ihnen helfen, eine neue Identität anzunehmen. "Johatsu" heißt dieses Phänomen nach dem japanischen Wort für "verdunsten". Der aus Paderborn stammende Dokumentarfilmer Andreas Hartmann und sein Kollege Arata Mori haben darüber einen Film gedreht, in dem sie von Untergetauchten, ihren Dienstleistern und den Zurückgebliebenen erzählen. "Johatsu – Die sich in Luft auflösen" kommt am 14. November in die Kinos. Politisch und poetisch: Wolfgang-Hahn-Preis 2024 an Anna Boghiguian Die ägyptisch-kanadische Künstlerin Anna Boghiguian ist bekannt für ihre figurativen Wandmalereien, für ihre ausdrucksstarken Illustrationen und auch für einige großformatigen Installationen. In ihrer Arbeit schlägt sie einen Bogen von der Politik zur Poesie und verknüpft die Darstellung von Rebellion mit dem Traum von Freiheit. 1946 in Kairo als Tochter armenischer Eltern geboren, studierte sie Kunst und Musik in Montreal und lebt heute wieder in Ägypten. Sie hat unter anderem an der Documenta 13 teilgenommen und wurde 2015 für ihren armenischen Pavillon auf der Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Jetzt erhält sie den Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig. Damit verbunden ist eine ihr gewidmete Ausstellung, die vom 09. November 2024 bis zum 30. März 2025 geöffnet ist. Zwischen Mythos und Realität: Ausstellung von Javkhlan Ariunbold im Kunstmuseum Bochum Javkhlan Ariunbold, 1990 in der Mongolei geboren, lebt und arbeitet in Köln und Düsseldorf. In ihrem Werk thematisiert sie unseren widersprüchlichen Umgang mit der Natur – zwischen Respekt und Achtung einerseits und Ausbeutung und Zerstörung andererseits. Dabei verwebt sie in ihren Arbeiten Mythen, Sagen und Märchen mit Elementen aus der realen Welt. In diesem Jahr erhielt sie den GWK-Kunstpreis. Damit verbunden ist eine Einzelausstellung im Kunstmuseum Bochum. "Das Lied des Panther-Drachen" ist vom 16. November 2024 bis zum 12. Januar 2025 zu sehen.
- Finsternis und Licht: "Schacht" im Apollo Theater Siegen.
- Kitsch oder Kunst: Warum wir über Geschmack streiten.
- Spurlos verschwunden: der Film "Johatsu" über ein japanisches Phänomen.
- Politisch und poetisch: Wolfgang-Hahn-Preis 2024 an Anna Boghiguian.
- Zwischen Mythos und Realität: Ausstellung von Javkhlan Ariunbold im Kunstmuseum Bochum.