Meier
Comedy (D 1986)
Ede Meier ist Tapezierer und lebt mit seiner Freundin Lore in Ost-Berlin. Nachdem ihm sein in West-Berlin verstorbener Vater eine kleine Erbschaft hinterließ, kauft sich DDR-Bürger Ede von Fluchthelfer Kretschmer einen behelfsmäßigen West-Berliner Personalausweis, um sich auf Weltreise begeben zu können. Als er zurückkehrt, sind Onkel Werner und Tante Inge in West-Berlin darüber entsetzt, dass sich Ede von seinem Erbe keine Existenz im Westen aufbauen will, sondern nun als Westler mit einem Tagesvisum zurück nach Ost-Berlin einreisen will. Lore und Edes Arbeitskollegen ahnen nichts, als er nach drei Wochen angeblich vom Urlaub aus Bulgarien zurückkommt. Von der sozialistischen Mangelwirtschaft genervt, die nur hässliche Mustertapeten produziert, hat Ede die zündende Idee, durch westliche Raufasertapete die Renovierungen im Ostteil der Stadt entscheidend zu verbessern. Mit Tagesvisum immer wieder um Mitternacht einreisend und in der nächsten Nacht ausreisend, schmuggelt Ede nun die begehrten Papierrollen über die Grenze nach Ost-Berlin und gibt dort vor, eine Maschine erfunden zu haben, die gemusterte Tapete in Raufasertapete verwandeln kann. Der ständige Grenzübertritt, der ohnehin auf nur vierzig Tage im Jahr beschränkt ist, erschwert sein Liebesleben zur sozialistischen Lore natürlich erheblich. Doch Edes Tapete erfreut sich größter Beliebtheit und seine Brigade erreicht sagenumwobene Quoten bei der Planerfüllung. Gemusterte Tapeten möchte nun niemand mehr in seiner Wohnung haben. Ede Meier wird zum "Held der Arbeit" ernannt. Am Tag der Ordensverleihung kommt Ede jedoch zu spät zur Grenze und wird enttarnt. Beinahe kommt es zur Katastrophe. Regisseur Peter Timm ("Go, Trabi, Go") inszenierte diese Ost-West-Komödie 1986 mit ironischen Spitzen gegen Systemmängel diesseits und jenseits der Berliner Mauer. Neben Rainer Grenkowitz als Ede und Nadja Engelbrecht als seine Freundin Lore sind in den weiteren Rollen u.a. Horst Pinnow und Joachim Kemmer zu erleben sowie in einer legendär gewordenen Szene der Kabarettist Dieter Hildebrandt als Kellner im berühmten Ost-Berliner Fischrestaurant "Gastmahl des Meeres". "Meier" wurde 1987 mit dem Bayerischen Filmpreis und dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet. Am nächsten Samstag, 16.11.2024, gibt es in der Reihe "Viertel Neun – Filme aus Ost und West" ein Wiedersehen mit Günther Pfitzmann. Ulli Zelle präsentiert die Folge "Klar zur Wende" aus der beliebten Berlin-Serie "Der Havelkaiser" (D 1994).
- Rainer Grenkowitz (Meier)
- Nadja Engelbrecht (Lore)
- Alexander Hauff (Kalle)
- Thomas Bestvater (Erwin)
- René Grams (Klausi)
- Joachim Kemmer (Kretschmar)
- Horst Pinnow (Kuno)
- Susanne Schiffmann-Grabe (Ulla)
- Dagmar Biener (Moni)
- Dieter Hildebrandt (Waiter)
- Wolfgang Nusche (Uncle Werner)
- Edith Teichmann (Aunt Inge)
- Clement De Wrobelewsky (Fat Stasi)
- Jürgen Klauß (Comrade Liebmann)
- Ilse Ranft (Comrade Struntz)
- Kurt Ackermann (Oberst)
- Johanna Karl-Lory (Grandma Krause)
- Klaus Münster (Border Guard)
- Eberhard Prüter (Customs Officer)
- Hans-Jürgen Wolf (First leather jacket)
- Charlotte Adami (Frau Karpinski)
- Tamara Rohloff (The Beauty)
- Elke Knittel (Customer)
- Bernd Ludwig (Kumpel)
- Bernd Vollbrecht (Leisure leather jacket)
- Steffen Laube (Second leather jacket)
- Die Gerry Beltz Show-Band (Die 6 Brummer)
- Peter Timm
- Volker Maria Arend (assistant director)
- FSK 12