Erfolgreich trotz Stottern – Wie Betroffene Barrieren überwinden
Menschen (CH 2024)
Stottern ist eine Störung des Redeflusses. Betroffen sind häufiger Jungen und Männer. Der Grund für diese Ungleichverteilung ist noch nicht restlos geklärt. Harish Sritharan stottert, seit er sich erinnern kann. Und: Er wollte Lehrer werden, trotz seines sprachlichen Handicaps. Harish wollte es besser machen als die Lehrpersonen, die ihn unterrichtet haben. Diese nahmen nämlich keinerlei Rücksicht auf sein Stottern. Besonders schlimm war es für ihn, Vorträge zu halten: Aufgrund seines stockenden Redeflusses brauchte er mehr Zeit als seine Mitschülerinnen und Mitschüler, bekam diese aber nicht. So konnte er seine Vorträge selten innerhalb der vorgegebenen Zeit zu Ende bringen und bekam dementsprechend schlechte Noten. Auch sein Weg zum Traumberuf war beschwerlich: Aufgrund seines sprachlichen Handicaps wurde Harish Sritharan die Aufnahme an der Hochschule seiner Wahl verweigert. An der Pädagogischen Hochschule Luzern wurde der Basler zwar aufgenommen, das Studium dauerte für ihn aber ein Jahr länger als für seine Kommilitoninnen und Kommilitonen. Harish gab sich aber nicht mit der Opferrolle zufrieden, sondern suchte immer wieder das Gespräch mit Dozierenden und der Diversitätsbeauftragten der Pädagogischen Hochschule Luzern. Mit dieser Beharrlichkeit und seinem pädagogischen Talent konnte er schließlich alle Zweifler überzeugen. Dabei kam ihm eine Besonderheit sehr entgegen: Im Umgang mit Kindern stottert Harish nicht.