Auf den Spuren prähistorischer Künstler – Die Chauvet-Höhle
Archäologie (F 2024)
Die Chauvet-Höhle im südfranzösischen Ardèche-Tal wurde erst vor rund dreißig Jahren entdeckt. Ihre Wandmalereien sind vermutlich über 30.000 Jahre alt und gehören somit zu den ältesten in Europa. Die Dokumentation bietet faszinierende Einblicke in diesen archäoligisch wertvollen Ort. Dank des Photogrammetrie-Verfahrens, das die Erstellung von 3D-Modellen ermöglicht, kann die Höhle in allen Einzelheiten erkundet werden. Die Höhle darf nur einmal im Jahr von einem Wissenschaftlerteam betreten werden. Die Spezialisten untersuchen die Wandmalereien und versuchen, ihre Bedeutung zu ergründen. Sie interessieren sich aber auch für die Überreste von Feuerstellen. Diese deuten auf große Feuer hin, die Muster aus Licht und Schatten auf die Höhlenwände warfen und vielleicht rituelle Bedeutung hatten. Damit könnte die Chauvet-Höhle als eines der ersten "Theater" der Menschheit gelten. Auch Klänge mögen dabei eine Rolle gespielt haben: Die junge Disziplin der Archäoakustik erforscht, wie prähistorische Stätten bewusst so gestaltet wurden, dass sie Stimmen und Geräusche zur Geltung brachten. Parallel dazu liefern die Arbeiten über das Zusammenleben von Menschen und Tieren erstaunliche Ergebnisse: Knochen und Kratzspuren von Höhlenbären sowie Fuß- und Pfotenabdrücke von Menschen und Wölfen lassen vermuten, dass diese Arten sich die Höhle teilten. Mit Hilfe all dieser wissenschaftlichen Ansätze zeigt die Dokumentation die Chauvet-Höhle nicht nur als Stätte künstlerischen Schaffens, sondern auch als Ort des Zusammenlebens, an dem Mythen und Rituale gepflegt wurden.