Die Bären in den Himmelsbergen
Tiere (D 2015)
Tien Shan, die "Himmelsberge" gelten als Naturparadies im Süden Kasachstans, im Herzen Zentralasiens. Dort zieht eine Braunbärin mit ihren Jungen durch die Bergsteppe. Für die Bärenkinder beginnt ihr erster Sommer voller Abenteuer. Zwei Jahre werden sie mit ihrer Mutter durch die Wildnis wandern und alles Wichtige von ihr lernen. Das Familienleben der Braunbären in den Gebirgen Zentralasiens ist noch nie vorher gefilmt worden. Kein Wunder – die Himmelsberge sind in vielen Teilen noch eine schwer zugänglich Wildnis, zudem steht das Gebiet unter Naturschutz. Trotzdem versuchen Wilderer fast überall, Bären zu töten. Im nahen China wird viel Geld für Bärenteile bezahlt. Dementsprechend sind die Bären sehr scheu. So hatte Filmemacher Tobias Mennle großes Glück, dass er das Leben einer Bärenmutter mit ihren zwei Söhnen für eine Weile miterleben durfte. Die bedrohten Tien-Shan-Braunbären leben in hohen Bergregionen, wandern aber im Sommer herab in die Wälder, um Früchte, Beeren und Blumenzwiebeln zu suchen. Ihre Nahrung besteht fast nur aus Pflanzen. Kalorien und Eiweiß sind Mangelware, da wird Fressen zu Vollzeitbeschäftigung. 20.000 Kilokalorien muss die Bärenmutter zu sich nehmen können, um die Jungen gut zu säugen. Spinnen und Insekten verschmähen sie nicht, sie sind eine wichtige Eiweißquelle. Im Sommer wandern sie bis in die Gipfelzone, wo Schneefelder grandiose Abkühlung von den 40 Grad Celsius im Tal bieten. Richtige Kuhlen graben die Bären in den Schnee, um sich dann genüsslich in die "Bärenkühlschränke" zu legen. Die Steppen Kasachstans sind die Urheimat der Tulpen – nirgendwo sonst gibt es mehr Arten als dort. Die Blüten der Greig-Tulpe können einen Durchmesser von 15 Zentimetern erreichen. Von den Himmelsbergen aus eroberten sie die Gärten der Welt. Die Bergsteppe des Tien-Shan-Gebirges ist zudem ein Paradies für Pferde und eines der letzten Schutzgebiete für die zentralasiatischen Braunbären.