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Tagesgeschehen (F 2024)
Werner Herzog: Der Filmemacher, der die Welt maßlos erkundet Der heute 82-jährige Werner Herzog hat mehr als 60 Filme gedreht, beispielsweise "Die Höhle der vergessenen Träume" über die Chauvet-Höhle, und mehrere Bücher verfasst. Dennoch wiederholt er in Interviews gerne, dass er "in erster Linie ein Schriftsteller ist, der nebenbei auch Filme macht". Einige seiner Werke wie "Aguirre, der Zorn Gottes" oder "Fitzcarraldo" haben Generationen von Kinobesuchern geprägt. Eine Retrospektive seiner Filme aus den Jahren 2010-2020 wird bis zum 22. Dezember im Centre Pompidou gezeigt. In seinen Memoiren "Jeder für sich und Gott gegen alle" erzählt Werner Herzog aus seinem vielseitigen Leben. Er wurde 1942 als Sohn von überzeugten Nazis geboren und beschäftigt sich bis heute mit dieser Zeit: "Diese Nazi-Zeit ist für mich immer noch ein Rätsel. Ich bin immer noch auf der Suche nach Antworten." In seinem jüngsten Dokumentarfilm "Die innere Glut – Requiem für Katia und Maurice Krafft", der am 18. Dezember in Frankreich in die Kinos kommt, verwendet er Bilder des elsässischen Vulkanologenpaares, das 1991 beim Ausbruch des Berges Unzen in Japan durch einen pyroklastischen Strom ums Leben kam. Sollen syrische Flüchtlinge nach dem Sturz von Baschar al-Assad nun in ihre Heimat zurückzukehren? Nach dem Sturz des Regimes von Baschar al-Assad fragen sich viele europäische Länder, was mit den Syrern geschehen soll, die in ihrem Land Zuflucht gefunden haben. Bereits am 9. Dezember kündigten Deutschland, Norwegen, die Niederlande, Schweden und Griechenland an, die Bearbeitung von Asylanträgen aus Syrien auszusetzen. Frankreich hat in dieser Frage noch keine Entscheidung getroffen, da die Situation "unsicher und instabil" ist, so Didier Leschi, Direktor des französischen Amtes für Einwanderung und Integration. Österreich kündigte seinerseits an, ein "Programm zur Rückführung und Abschiebung" syrischer Flüchtlinge vorzubereiten, die bereits Asyl erhalten haben. In Deutschland, mit einer Million Flüchtlingen das Hauptaufnahmeland, spaltet das Thema die politische Klasse: "Wer in Deutschland das "freie Syrien" feiert, bei dem liegt augenscheinlich kein Fluchtgrund mehr vor. Er sollte umgehend nach Syrien zurückkehren", schrieb die Kanzlerkandidatin der rechtsextremen AfD, Alice Weidel, auf X. Dennoch bleibt die Lage in Syrien nach der Machtübernahme durch die islamistische HTS-Partei instabil, was eine weitere Migrationswelle auslösen könnte. Andere wiederum befürchten, dass europäische Dschihadisten wie im Jahr 2015 nach Europa zurückkehren könnten. Sind diese Befürchtungen berechtigt? Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von dem versuchten Einmarsch der USA über Quebec in Kanada im 19. Jahrhundert, und Marie Bonnisseau berichtet über einen neuen Trend in den sozialen Netzwerken, den Rückblick auf die Liebesgeschichten des vergangenen Jahres, das sogenannte Dating Wrapped.
- Werner Herzog.
- Syrische Flüchtlinge und die Rückkehrdebatte.